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Europäische Waldpädagog*innen, vereinigt euch!

Schutzhütte

Vom 2. bis 5. Oktober veranstaltete das European Forest Pedagogy Network seinen Jahreskongress zum Thema "Gemeinsam - Wie man Kinder und Jugendliche am Lernen, Entscheiden und Planen beteiligt und beteiligt". Drei SILVIVA-Mitarbeitende waren da und berichten.

Wir kommen mit Zug und Schiff!

100 Teilnehmende aus 17 europäischen Staaten sowie Japan und China nahmen an der Konferenz teil. Auch SILVIVA war mit einer Delegation von drei Personen an der Konferenz dabei. Und es waren wohl die einzigen nichtfinnischen Teilnehmenden, welche mit dem Zug und Schiff angereist sind.


Neben guten Vernetzungsmöglichkeiten, dem informellen Austausch und einem vielseitigen Begleitprogramm (Sauna, Nordlichter, Nacht-OL, Besichtigung einer Schule in einem modernen Holzgebäude, …) war die Konferenz eine einmalige Möglichkeit sich über aktuelle Themen auszutauschen: In vier Vorträgen lieferten hochrangige Wissenschaftlerinnen und Bildungsexperten wichtige Erkenntnisse und Vorschläge, wie die Forstpädagogik mit partizipativen Konzepten verbunden werden kann.

Der finnische Lehrplan: oben erarbeitet, unten angepasst

Im neuen finnischen Kernlehrplan hat die Bildung für eine nachhaltige Entwicklung eine hohe Priorität. Durch die Lehrpläne werden somit auch Schulen und Lehrer*innen ermutigt, die Outdoor-Lernumgebung zu nutzen, und der Beteiligung der Schülerinnen und Schüler einen hohen Stellenwert einzuräumen. Der Lehrplan beauftragt die Schulen auch, Partnerschaften mit der umliegenden regionalen und lokalen Gesellschaft und ihren Interessengruppen intensiv zu fördern. Auch fliessen neue Lernansätze wie "Phänomenbasiertes Lernen" oder "Multidisziplinäre Bildungsmodule" in den Lehrplan. Dies könnte auch in einigen anderen europäischen Staaten geschehen, aber die finnische Art und Weise der Umsetzung dieser des Lehrplans ist völlig anders und sehr partizipativ: Die Lehrpläne, die den Schulen durch "Top-Down-Regelung" zur Verfügung gestellt werden, werden in einem offenen Prozess unter Einbeziehung aller beteiligten Partner wie Lehrkräften, Schüler*innen, Eltern und dem lokalen Umfeld in schultypische Lehrpläne umgewandelt.

Forschung zur Partizipation

Ebenfalls wurde ein neues Forschungsprojekt zur Entwicklung von Lösungen für die Partizipation und das nachhaltige Wohlbefinden von Jugendlichen vorgestellt. Dazu kommunizieren die Forscher*innen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 16 bis 29 Jahren über ihre Visionen, über zukünftige Wälder, ihre eigene Rolle und Aktivität in ihrer zukünftigen Umgebung und über ihre Ideen für nachhaltiges Wachstum, Bioökonomie und Umweltfreundlichkeit. Sie diskutieren und analysieren auch ihre späteren Berufswünsche und konzentrieren sich dabei intensiv auf den Grundsatz "es geht nicht um zukünftige Berufe, sondern viel mehr über Fähigkeiten und Kompetenzen".

Entwickeln und weitergeben

Der Kongress wurde mit einer großen Auswahl von verschiedenen Workshops bereichert, die Best-Practice-Beispiele für forstpädagogische Aktivitäten zeigen. So konnten die Kongressteilnehmen Karteikarten mit 180 Stockspielen und Rollenspiele für Schulklassen kennenlernen, ein Geländespiel zum Thema Photosynthese spielen, in der Natur Englisch lernen, etc.

Fazit

Am Ende des 13. Europäischen Forstpädagogischen Kongresses fassten die Teilnehmenden und die Gastorganisationen ihre Schlussfolgerungen wie folgt zusammen:

  • Forstpädagog*innen stehen vor der Herausforderung, ihre Aktivitäten mit partizipativen Angeboten und Projekten zu verstärken und reale Situationen zu schaffen.
  • Es besteht die dringende Notwendigkeit, mehr forstpädagogische Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene zu entwickeln, da sie die "Changemaker" in einer Welt sind, welche die Ziele für eine Nachhaltige Entwicklung (SDG’s) der UN-Agenda 2030 erreichen wollen.
  • Die Kernziele und Kernkompetenzen der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung haben die Lehrer*innen und viele Waldpädagog*innen noch nicht erreicht! Die Zusammenarbeit zwischen Schulen/Lehrern und Wäldern/Forstpädagogen braucht neue Inputs und Impulse.

 

Der 14. Europäische Kongress zu Forstpädagogik findet vom 1. bis 4. Juli 2019 in Riga statt.

Die Teilnahme der beiden SILVIVA-Mitarbeitenden wurde mit Unterstützung von Movetia finanziert und durch die Schweizerische Eidgenossenschaft gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser. Movetia haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.

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