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Alles eine Frage der Interpretation?

Buchrezension

Freeman Tilden: "Natur- und Kulturerbe vermitteln - das Konzept der Interpretation" Herausgegeben von Thorsten Ludwig. Oekom Verlag 2017. ISBN 978-3-96006-169-4.

Natur- und Kulturerbe vermitteln - das Konzept der Interpretation.

„Es gibt geschützte Landschaften, die uns auf Anhieb fesseln, deren Bedeutung sich uns aber erst auf den zweiten Blick erschliesst. Das gelingt dann am besten, wenn wir von diesen Landschaften berührt sind und wenn wir das, was wir dort erleben, mit unserer persönlichen Erfahrungswelt verknüpfen können. Diese Tatsache herauszuarbeiten und zum Grundsatz der Annäherung an unser Natur- und Kulturerbe zu machen, ist das grosse Verdienst von Freeman Tilden.“ Herbert Wölger im Vorwort.

Geschichten über die Natur erzählen

Freeman Tilden hat das Konzept der Naturinterpretation in den Nationalsparks in den USA in den 1950er-Jahren entwickelt. Ursprünglich war er Journalist und Schriftsteller. Bei der Interpretation geht es in erster Linie um eine Art Geschichtenerzählen: es geht um Geschichten, die den Gegenstand – z.B. die Natur – und den Betrachter in einen Bezug zueinander bringen.


Das Buch beschreibt das Konzept der Interpretation und bietet immer wieder Beispiele gelungener Geschichten. Diese spielen zwar vorwiegend in amerikanischen Nationalparks, aber der Kern darin ist auf jeden Gegenstand übertragbar, der irgendwem vermittelt werden soll.

Grundsatz 4 der Naturinterpretation
eigene Erfahrungen sammeln steigert den Wert der Interpretation

Beziehung herstellen - was hat das mit mir zu tun?

Auf den ersten Blick würde man vielleicht meinen, es gehe bei der Interpretation um die klassischen Führungen, die eher wenig mit guter naturbezogener Umweltbildung zu tun haben. Wenn man sich das Ganze aber genauer anschaut, dann gibt es sehr wohl Berührungspunkte, wo die Umweltbildung auch vieles mitnehmen kann.

Einen Punkt zu finden, wo das, was man behandelt, einen direkten und persönlichen Bezug zu den Teilnehmenden hat, kann Interesse und Begeisterung wecken und auch eine Art von Beteiligt-Sein. Es fördert als das Gefühl von Verbundenheit, von „das hat etwas mit mir zu tun“. Und wenn man dieses Element nicht nur als Einstieg braucht, sondern z.B. auch ganz bewusst einsetzt, um eine Erkenntnis zu verankern, um Handeln anzuregen, dann hilft es, den Schritt von der Veranstaltung in der Natur zur Alltagswelt zu machen.

 

Das Buch liefert wertvolle Impulse für Veranstaltungen der naturbezogenen Umweltbildung und für die Exkursionsdidaktik.

 

Rahel Wöhrle, Stiftung SILVIVA

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